Coenzym Q10 – mehr als ein Antioxidans

Bettina FornoffFrauengesundheit, Männergesundheit, Prävention, Vitalstoffe

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Q10 ist Ihnen sicher ein Begriff.

In fast jeder Werbung für Antifaltencremes wird mit Q10 geworben und so stelle ich fest, dass viele Frauen in meiner Praxis bei Q10 wirklich nur an Antiaging und schöne Haut denken.

Q10 gehört zu den vitaminähnlichen Verbindungen, genau wie L-Carnitin und die Alpha-Liponsäure. Nur in begrenzter Menge kann unser Körper diese Verbindungen selbst herstellen und teilweise werden sie über die Nahrung aufgenommen.

Mitochondrium

Das Antioxidans Q10 spielt eine sehr entscheidende Rolle bei der Energieproduktion direkt in den Mitochondrien ( so wird ein Zellorganell bezeichnet, das von einer Doppelmembran umschlossen ist und eine eigene Erbsubstanz enthält, die mitochondriale DNA).

Nur wenn ausreichend Q10 in unserem Körper vorhanden ist, können unsere Organe richtig funktionieren! Denn nur mit ausreichend Q10 sind unsere Zellen in der Lage, die notwendige Energie für alle Stoffwechselvorgänge zu produzieren. Egal ob Kohlehydrate, Proteine oder Fette verbrannt werden – es wird dazu Sauerstoff benötigt und dieser Sauerstoff wird durch das Coenzym Q10 zu den Mitochondrien (den Zellkraftwerken – hier wird Nahrungsenergie in Zellenergie umgewandelt) transportiert.

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Etwa 50% des körpereigenen Coenzyms Q10 ist in den Mitochondrien gespeichert. Dort liegt das Coenzym Q10 in drei Redoxzuständen vor: oxidiert (Ubiquinon), teilweise reduziert (Semiquinon) und vollständig reduziert (Ubiquinol). Ein Protein des SELEN (Trx-R) regeneriert Ubiquinon in Ubiquinol. Deshalb ist ein guter SELEN-Status Voraussetzung für einen gesunden Coenzym Q10 – Haushalt.

Q10 bringt den Energiefluss in den Zellen in Gang und schützt als Antioxidans die Zellmembran vor der Zerstörung durch freie Sauerstoffradikale, die bei jedem Verbrennungsprozess in den Zellen anfallen. Auch die Abwehrleistung und die Schlagkraft der Immunzellen werden durch Q10 gestärkt. Ein Q10 Mangel kann die Leistungsfähigkeit des gesamten menschlichen Organismus beeinträchtigen.

Je älter wir werden um so mehr sinkt der Q10 Gehalt in unserem Blut und den Organen ab. Vor allem sind Bauchspeicheldrüse, Milz und Herzmuskel betroffen.

Aber wir haben auch einen erhöhten Bedarf an Q10 bei:
erhöhtem Stress
starker Muskelarbeit
hohem Alkoholkonsum
Infektionen
Herzmuskelschwäche
Herzrhythmusstörungen
Angina pectoris
Bluthochdruck
Diabetes
Krebs
Alzheimer
Parkinson
Muskelschwund
Schilddrüsenüberfunktion
Leistungssportler
Migräne – hier auch zur Prophylaxe

Die Einnahme von verschiedenen Medikamenten steigert außerdem noch den Bedarf an Coenzym Q10 erheblich. Dazu gehören z.B.,
Cholesterinsenker, Parkinsonmittel, Betablocker, Antidepressiva, Krebsmittel

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Natürliche Q10 – Quellen finden wir vor allem in pflanzlichen Ölen, in Leber, fetten Fischarten (die leider auch sehr belastet sind mit Schwermetallen), Nüsse und Fleisch. Allerdings müsste man für die Aufnahme von nur 30 mg Coenzym Q10, täglich 1 Glas Pflanzenöl oder 1,8 kg Hühnerfleisch essen.

Da die empfohlene Menge bei 100 bis 300 mg täglich liegen, ist es also so gut wie unmöglich, den Bedarf über die Ernährung zu decken und eine Substitution unumgänglich, besonders in fortgeschrittenen Alter, bei entsprechender Risikogruppe und/oder Einnahme von oben genannten Medikamenten.

Quellen: Uwe Gröber, Wikipedia